Hundesport Hoopers – was ist das eigentlich?

Hoopers, ebenso bekannt unter dem Namen Hoopers-Agility oder N.A.D.A.C., ist eine noch sehr junge Hundesportart im deutschen Raum und hat ihren Ursprung in den USA. N.A.D.A.C. steht für „North American Dog Agility Council” und bezeichnet eine große Agility-Organisation der vereinigten Staaten.
Die sogenannten Hoops, welche der Hund im Parocurs durchlaufen muss, sind Namensgebend für diese Beschäftigungsform in Deutschland. Das Wort „Hoop“ bedeutet Reifen und kommt aus dem englischen. Sieht man sich dieses Hindernis an, erinnert es optisch an einen Hula-Hoop-Reifen. Ein Hoop besteht aus zwei Stangen mit Standfüßen im Abstand von 85-95 cm, die auf der Oberseite durch einen Bogen miteinander verbunden sind.
Anders als beim klassischen Agility gibt es beim Hoopers keine Sprünge und Hindernisse, wie beispielsweise die A-Wand oder den Steg. Stattdessen umläuft der Hund Tonnen und Gates und durchläuft Hoops und Tunnel. Der Mensch läuft nicht mit seinem Hund mit, sondern bringt diesen im Parcours zum Start und entfernt sich dann in den vorgegebenen Führbereich. Von diesem Führbereich, der mit einem Außendurchmesser von zwei Metern sehr klein ist, dirigiert der Mensch seinen Hund durch den Parcours.
Die Abfolge der Hindernisse kann von Parcours zu Parcours variieren. Der Schwierigkeitsgrad richtet sich nach dem Trainingsstand des Mensch-Hund-Teams. Um den Hund geschickt durch den Parcours führen zu können, bedarf es seitens des Menschen ein
sehr gutes Timing und ein eine gute Körperbeherrschung.
Feine Kommunikation auf große Distanz
Der Mensch führt und lenkt seinen Hund mit Hör- und Sichtzeichen ausschließlich aus dem vorgegebenen Führbereich. Dadurch sind eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund, sowie Geschicklichkeit insbesondere seitens des Menschen, unerlässlich.
Bis zu 30 Meter betragen die Distanzen in der höchsten Klasse im Turniersport, auf welche der Hund für die Signale seines Menschen empfänglich sein muss.
Während der Hund große Laufstrecken zurücklegt, bewegt sich der Mensch im Führbereich kaum. Daher ist es unerlässlich, die Körpersprache des Hundes gut lesen zu können und ein gutes Timing zu haben, um den Hund zum korrekten Gerät schicken zu können.
Je weiter der Mensch sein Timing im Training verfeinert, desto besser kann er seinen Hund führen und desto feiner wird dieser auf seinen Menschen achten.
„Hoopers ist für mich eine Beschäftigungsform,
bei der Distanz Nähe schafft!“
Hoopers
stärkt die Beziehung zwischen Mensch und Hund und birgt zudem einen großen Suchtfaktor! Also vorsicht, wenn ihr diese Beschäftigungsform einmal ausprobieren möchtet :) Durch die immer wieder neue Anordnung der Hindernisse im Parcours, bleibt es anspruchsvoll für beide und der Hund wird sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet.

Für welche Menschen ist Hoopers geeignet?
Da der Hund aus dem Führbereich auf große Distanz geführt wird, muss der Mensch sich nicht viel bewegen und damit auch nicht besonders sportlich sein. Eine gute Beobachtungsgabe sowie ein gutes Timing sind jedoch von großem Vorteil.
Hoopers ist durchaus eine Beschäftigung, die sich auch für Menschen mit körperlichem Handicap eignet. Gerade Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, oder sogar auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können dieser Beschäftigungsform nachgehen. Für das Training kann eine Hilfsperson, die unterstützend mitwirkt und den Hund bestätigt oder zurück zum Start begleitet, hilfreich sein.
Welche Hunde können Hoopers ausführen?
Ganz gleich ob Rhodesian Ridgeback oder Jack Russel Terrier, wirklich sehr viele Hunde, ganz egal, ob klein oder groß, haben Spaß an Hoopers. Natürlich kommt diese Art der Distanzarbeit gewissen Rassegruppen, wie Hütehunden oder auch manchen Jagdhunderassen, die jahrhundertelang auf die Zusammenarbeit mit dem Menschen selektiert wurden, entgegen. Ein Herdenschutzhund wird eher wenig Sinn darin sehen, durch einen Parcours aus unterschiedlichen Hindernissen geschickt zu werden – und dennoch finden zahlreiche Hunde unterschiedlicher Rassen Gefallen an dieser Beschäftigungsform.
Wichtig ist insbesondere beim Aufbau des Trainings, dass der Hund gerne mitarbeitet und immer motiviert wird und bleibt. Daher muss es ein großes Anliegen des Menschen sein, die richtige Motivation für seinen Hund zu finden und einzusetzen.
Unsichere Hunde, die sich nur ungern von ihrem Menschen entfernen, können durch einen Trainingsaufbau in kleinen Schritten ebenfalls lernen, auf Distanz zu arbeiten. Wichtig ist hierbei, die Distanz nur langsam zu steigern und das Training mit viel Geduld anzugehen. Das Training stärkt das Selbstvertrauen der Hunde und es ist immer wieder wunderschön zuzusehen, wie die Hunde über sich selbst hinauswachsen und Mensch und Hund zusammenwachsen.
Der Hund kann beim Hoopers sein Lauftempo frei wählen, denn: die Geschwindigkeit steht zu keiner Zeit im Vordergrund, auch nicht auf Turnieren. Es gibt Hunde, die den Parcours im Trab oder zeitweise auch im Schritt absolvieren, aber eben auch Hunde, die mit vollem Eifer dabei sind und sehr schnell werden. Je nachdem, zu welchem Typ der Hund gehört, ist die Belastung der Gelenke höher oder geringer.

Insbesondere bei den auszuführenden Wendungen, ist die die Beanspruchung der Gelenke bei schnellen Hunden nicht unerheblich. Bei Hunden, die hingegen in gemäßigtem Tempo arbeiten, sinkt die Belastung um ein Vielfaches. So kann Hoopers durchaus eine Beschäftigungsform für ältere Hunde und Hunde mit Handicap sein, sollte aber auf keinen Fall pauschal als Beschäftigung für Agility-Rentner angesehen werden, nur weil es keine Sprünge zu überwinden gibt. Gerade erfahrene Agility-Hunde, die darauf trainiert wurden, Geräte in hoher Geschwindigkeit zu absolvieren, bieten genau dieses Tempo auch beim Hoopers an.
Ob Hoopers also für deinen Hund geeignet ist oder nicht, sollte immer eine individuelle Entscheidung sein. Empfehlenswert ist dafür immer ein Check-Up beim Tierarzt oder Hundephysiotherapeuten deines Vertrauens.
Junghunde, die idealerweise die Signale Sitz, Platz und Bleib bereits beherrschen, können spielerisch an Hoopers herangeführt werden.
Grundsätzlich finde ich persönlich es wichtig, dass ein Hund vor einem spezifischen Training für eine bestimmte Sportart, wie etwa Hoopers, einige grundlegende Dinge lernt, wie: ansprechbar sein (auch unter Ablenkung anderer Hunde), warten können, auch wenn gerade keine aktive Beschäftigung stattfindet. Gerade Letzteres wird leider viel zu häufig vernachlässigt, dabei ist es so enorm wichtig!
Ganz besonders wichtig beim Training mit dem jungen Hund ist es, die Trainingseinheiten kurz zu halten. Der Aufbau der einzelnen Geräte kann den Hund mental stark fordern und dadurch auch schnell überfordern. Letzteres sollte immer vermieden werden. Also Faustformel für eine neue Übung (egal ob Junghund, oder älterer Hoopers-Einsteiger) ist: 2 x 2-3 Minuten.
Am Ende passt auch hier der Spruch: „Probieren geht über Studieren!“ Wenn du nun also Lust bekommen hast, Hoopers einmal auszuprobieren und aus gesundheitlicher Sicht spricht bei deinem Hund nichts dagegen, dann: „GO!“
Leg los und probiere aus, ob Hoopers was für dich und deinen Hund ist!
Deine Ramona
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Wer schreibt hier?
Hey, ich bin Ramona! Als leidenschaftliche Hundetrainerin und Hoopers-Enthusiastin teile ich mein Wissen und meine Begeisterung für diesen einzigartigen Hundesport gerne mit anderen Hundeliebhabern. Freu dich darauf, mehr über meine Reise und meine Leidenschaft für Hoopers zu erfahren!